Das Geheimnis der Flavonoide

Die positive Wirkung der Heilpflanzen geht auf eine Reihe von Inhaltsstoffen zurück. Dazu gehören zum Beispiel die Flavonoide, zu denen viele Blütenfarbstoffe zählen. Chemisch betrachtet, […]

Die positive Wirkung der Heilpflanzen geht auf eine Reihe von Inhaltsstoffen zurück. Dazu gehören zum Beispiel die Flavonoide, zu denen viele Blütenfarbstoffe zählen. Chemisch betrachtet, sind Flavonoide Polyphenole, sie bestehen also aus Ringstrukturen. Ihr Name kommt vom lateinischen Wort flavus, was gelb heißt. Flavonoide sind sekundäre Pflanzenstoffe, die zwar die Pflanze nicht direkt zum Überleben braucht, die aber wichtige Aufgaben erfüllen wie das Anlocken von Insekten oder die Abwehr von Fressfeinden. In der Phytotherapie spielen sie eine Hauptrolle.

Im menschlichen Körper wirken Flavonoide antioxidativ. Sie können also freie Radikale unschädlich machen und damit bei der Vorbeugung von Krankheiten helfen. Es wird diskutiert, dass solche freien radikale Radikale, also hochreaktive Verbindungen mit einem ungepaarten Elektron, etwa Krebs, Multiple Sklerose, entzündliches Rheuma oder Arteriosklerose begünstigen können. Auch für die Prozesse der Alterung unseres Körpers sind die freien Radikale mitverantwortlich.

Die Entstehung freier Radikale können wir nicht verhindern. In einem gewissen Ausmaß sind sie sogar nötig, weil sich das Immunsystem mit ihrer Hilfe gegen Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren wehren kann. Haben wir aber zu viele freie Radikale in unseren Zellen, stehen wir unter sogenanntem oxidativen Stress. Gebildet werden diese Verbindungen durch den Abbau von Nahrungsmitteln, durch UV-Strahlen und Hitze, aber auch durch zu viel Alkohol, Nikotin und andere Drogen sowie Umweltgifte wie Pestizide. Ebenso tragen Depressionen oder Angstzustände, Verletzungen und Infektionen, ja sogar extremer Sport zur Erzeugung freier Radikale bei.

Gegenspieler der freien radikale sind Vitamin E, Vitamin C, Selen, Zink und eben sekundäre Pflanzenstoffe wie die Flavonoide. Diese Stoffe reagieren mit den Verbindungen, denen ein Elektron fehlt, und neutralisieren sie so. Darüber hinaus haben Flavonoide eine Reihe anderer segensreicher Wirkungen. So sollen sie die Blutgefäße schützen und Krämpfe lösen können sowie beim Entwässern helfen. Verwendet werden Produkte mit Flavonoiden beziehungsweise die betreffenden Pflanzen daher bei Problemen mit der Verdauung (Kamille oder Mariendistel), solchen mit der Galle (Artischocke), Blasenentzündungen (Brennnessel) oder leichten Venenleiden (Buchweizenkraut oder Rosskastanie). Auch bei Beschwerden in den Wechseljahren lassen sich Heilpflanzen mit Flavonoiden einsetzen, nämlich zum Beispiel die Traubensilberkerze, die Isoflavone enthält. Diese speziellen Flavonoide sollen eine östrogenartige Wirkung besitzen. Hier ist allerdings eine Rücksprache mit dem Arzt unerlässlich, da Östrogene und eben auch Phytoöstrogene möglicherweise Brustkrebs fördern.

 

 

Quellen

https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/alternativ-heilen/die-wirkstoffe-der-heilpflanzen-2016332?tkcm=aaus

https://de.wikipedia.org/wiki/Sekund%C3%A4re_Pflanzenstoffe

Freie Radikale: Welche Effekte sie haben und wie du dich schützt

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