Warum sich Pflanzenpower oft schlecht beweisen lässt

Extrakte von Pflanzen können bei zahlreichen körperlichen Beschwerden und ebenso bei seelischen Problemen Linderung verschaffen. Ihre Wirkung beruht aber in der Regel nicht auf der […]

Extrakte von Pflanzen können bei zahlreichen körperlichen Beschwerden und ebenso bei seelischen Problemen Linderung verschaffen. Ihre Wirkung beruht aber in der Regel nicht auf der einzelner, isolierter Substanzen, sondern auf einer Kombination bestimmter chemischer Verbindungen. Das macht die wissenschaftliche Überprüfung schwierig, denn hierfür müssten einzelne Studien durchgeführt werden für jeden Inhaltsstoff sowie für das Gesamtgemisch. Wirtschaftlich ein Problem, so dass häufig nur wenige oder keine aussagekräftigen Studien existieren.

Dennoch gibt es positive Bewertungen von Heilpflanzen. Hierfür werden toxikologische, klinische, pharmakologische und pharmazeutische Daten herangezogen. Vor allem naturwissenschaftlich orientierte Menschen und auch Ärzte wird es so erleichtert, sich auf diese laut Arzneimittelgesetz „Besondere Therapieform“ einzulassen. Häufig werden als Argument gegen Phytotherapie Untersuchungen angeführt, in denen die pflanzlichen Arzneimittel keinen anderen Effekt als Placebos hatten. Allerdings muss man sich hier den Ablauf der Studien genauer anschauen. Dinge wie der Kontakt des Patienten zum Arzt spielen ebenso eine Rolle wie die Akzeptanz des Medikaments. Und: Auch bei nicht-pflanzlichen Produkten findet sich Ähnliches.

Apropos Akzeptanz: Viele Menschen vertrauen gerade den pflanzlichen Produkten. Auch das könnte eine Rolle dabei spielen, dass sie ihnen tatsächlich helfen. Und sie sind eine schonende, kostengünstige, nebenwirkungsarme Alternative zu klassischen Medikamenten. In vielen Fällen ist es zudem die Verbindung verschiedener Behandlungsmethoden, die zum Erfolg führt. Weil sie als natürlicher, besser verträglich und sicher angesehen würden, nimmt die Verwendung von Phytopharmaka, Nahrungsergänzungsmitteln und anderer Präparate der sogenannten komplementären und alternativen Medizin laut einem Artikel in der Pharmazeutischen Zeitung zu.

Quellen

https://www.aerzteblatt.de/archiv/62890/Phytotherapie-Eine-erhaltenswerte-Alternative 

https://www.pharmazeutische-zeitung.de/was-ist-praeoperativ-zu-beachten-127517/

Bild: Sandra Cunningham – stock.adobe.com

Rheumatische Beschwerden lindern

Rheuma ist ein Volksleiden. Dabei handelt es sich um einen Oberbegriff für eine Reihe von Erkrankungen. Solche des Bewegungsapparats fallen genauso darunter wie entzündliche Probleme […]

Rheuma ist ein Volksleiden. Dabei handelt es sich um einen Oberbegriff für eine Reihe von Erkrankungen. Solche des Bewegungsapparats fallen genauso darunter wie entzündliche Probleme mit dem Bindegewebe oder auch solche mit den Blutgefäßen. Der Begriff Rheuma, der wie so viele Fachbegriffe im Bereich der Medizin aus dem Griechischen kommt, heißt übersetzt „Fließen“. Es geht also um einen fließenden Schmerz und anders als viele glauben, kann Rheuma auch jüngere Menschen treffen. Besonders relevant sind die Arthritis und die Arthrose. Erstere bezeichnet eine Entzündung der Gelenke, bei Letzterer geht es um Schmerzen infolge von Abnutzungen der Gelenke.

Experten empfehlen, bei rheumatischen Beschwerden unbedingt einen Arzt aufzusuchen, um nicht Schäden zu riskieren, die nicht mehr reversibel sind. Es können jedoch unterstützend zu anderen Therapien auch Heilpflanzen eingesetzt werden, die laut Studien das Potenzial haben, Schmerzen zu verringern. Angewendet werden sie äußerlich als Umschlag, Badezusatz oder Salbe sowie innerlich als Tee oder Extrakt in Kapseln. Im Einzelnen werden unter anderem folgende Pflanzen als Hilfe bei rheumatischen Erkrankungen diskutiert:

Die Brennessel (als Tee oder Frischpflanzensaft) kann zum Beispiel bei Arthritis zur vermehrten Harnausscheidung eingesetzt werden. Weihrauch hat nach bisherigen Studien offenbar entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkungen. Ingwer gehört aufgrund seiner antioxidativen und ebenfalls entzündungshemmenden Wirkung in diese Liste. Der Bast des Tawari, eines im tropischen Regenwald heimischen Baums, kann Schmerzen stillen, den Harn treiben und Entzündungen reduzieren. 

Birkenblätter sind wegen ihres hohen Gehalts an Flavonoiden segensreich, da diese bei der Entfernung von Stoffen, die Entzündungen erzeugen, unterstützen. Die Schale der Hagebutte soll aufgrund des in ihr enthaltenen Vitamin C freie Radikale, die Zellen schädigen, abfangen können. Zudem soll sie eine positive Wirkung auf entzündliche Prozesse haben, die Knorpel in den Gelenken schädigen. Als Waffe gegen Entzündungen und schmerzlindernd gilt auch die Echte Goldrute.

Quellen

https://www.avogel.ch/de/ihre-gesundheit/rheuma/schmerzen/heilpflanzen.php

https://dgrh.de/Start/Patientenbereich.html

https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/rheumatische-erkrankungen/rheuma-erkennen-und-behandeln-708001.html

Bild: Andrey Popov – stock.adobe.com

Besser einschlafen und durchschlafen mit Heilpflanzen

Ein guter Schlaf ist Gold wert. Er stärkt das Immunsystem, füllt die Energiespeicher wieder auf, fördert die Konzentrationsfähigkeit und, und, und. Wir alle wissen um […]

Ein guter Schlaf ist Gold wert. Er stärkt das Immunsystem, füllt die Energiespeicher wieder auf, fördert die Konzentrationsfähigkeit und, und, und. Wir alle wissen um die Bedeutung der nächtlichen Ruhephase, doch viele Menschen haben sowohl mit dem Ein- als auch mit dem Durchschlafen Probleme. Sie wälzen sich stundenlang im Bett, können nicht vom Alltag abschalten, sind in Gedanken schon bei den Aufgaben, die am nächsten Morgen anstehen. Ein Teufelskreis, denn je schlechter man schläft, desto weniger schafft man Tag und desto schwieriger wird es, all das Unerledigte auszublenden. So mancher greift daher zu „Schlaftabletten“, doch die haben unerwünschte Nebenwirkungen. Besser kann es sein, auf pflanzliche Mittel zu setzen.

Wohl einer der bekanntesten Schlafförderer aus dem Reich der Flora ist der Echte Baldrian. Verwendet wird dabei die Wurzel der Pflanze, angewendet zum Beispiel als Tee oder in Tablettenform. Dass Baldrian es uns erleichtert, in den Schlaf zu finden, liegt an diversen Wirkungen. So soll er entspannen und beruhigen sowie Krämpfe lösen. Dafür verantwortlich sind die Inhaltsstoffe Valepotriate, Valerensäure und Bornylacetat. Vereinfacht ausgedrückt, sorgen sie dafür, dass wir langsamer werden, also in den Schlaf hinübergleiten.

Ebenfalls bekannt ist die Anwendung von Melisse-Blättern. Hier steht die positive Wirkung von Melisse-Tees oder -Tinkturen auf den Verdauungstrakt im Vordergrund. Entzündungen der Darmschleimhäute können reduziert werden, ebenso Probleme mit dem Magen. Melisse gilt als antiviral sowie antimikrobiell, sie beruhigt, entspannt und entkrampft. Entscheidend sind dabei die ätherischen Öle und einige Inhaltsstoffe der Melisse beeinflussen das Zentralnervensystem positiv. Doppelblindstudien haben bewiesen, dass Melisse den Schlaf verbessern kann.

Weitere Optionen für alle, die mit Hilfe von Pflanzen erholsamer schlafen wollen, sind die Passionsblume (kann Angst lösen, sedieren, Krämpfe verringern, beruhigen), der Kalifornische Mohn (Escholtzia; angstlösend, sedierend, entspannend, entkrampfend), der Rosenwurz (kann unter anderem Ausschüttung des Stresshormons Cortisol verringern) und Weißdorn (senkt den Blutdruck, reduziert Stress, sediert, reguliert den Herzschlag). Es lohnt sich in jedem Fall, diese pflanzlichen Alternativen auszuprobieren. Daneben lässt sich natürlich auch auf andere Weise etwas dafür tun, schneller einzuschlafen und besser durchzuschlafen – etwa mit gesunder Ernährung, genügend Bewegung, Verzicht auf Kaffee und Alkohol am Abend sowie Abdrehen von Handy, Notebook und Fernseher eine Stunde vor dem Schlafengehen, denn das blaue Licht aus diesen Geräten hemmt die Produktion des Schlafhormons Melatonin.

Quellen

https://www.kraeuter-buch.de/magazin/die-wichtigsten-heilpflanzen-gegen-schlafstoerungen-74.html

https://www.pileje.ch/de/gesundheitsrevue/schlaffordernde-heilpflanzen-kennenlernen

https://www.avogel.ch/inside/baldrian-heilpflanze-schlaf-angst.php

https://www.mdr.de/wissen/mensch-alltag/blaues-licht-schlafen-100.html

Bild: Daria Minaeva – stock.adobe.com

Gerbstoffe: nicht nur für Tierhäute gut

Gerbstoffe, auch als Tannine bezeichnet, sind in zahlreichen Pflanzen enthalten – genauer in den Früchten, den Samen, den Blättern oder im Holz. Eine abgezogene Tierhaut, […]

Gerbstoffe, auch als Tannine bezeichnet, sind in zahlreichen Pflanzen enthalten – genauer in den Früchten, den Samen, den Blättern oder im Holz.

Eine abgezogene Tierhaut, etwa eines Rinds, wird durch Behandlung mit Gerbstoffen in Leder verwandelt. Das funktioniert deshalb, weil diese speziellen Inhaltsstoffe bestimmter Pflanzen Proteine verklumpen lassen. Beim Menschen ist eine solche Reaktion in manchen Fällen ebenfalls erwünscht: nämlich bei Blutungen und Entzündungen. Gerbstoffe führen hier zum Zusammenziehen des Gewebes und zur Bindung der Eiterflüssigkeit. Schmerzen lassen sich mit ihnen lindern und das Absondern von Schleim, etwa im Darm, verringert sich.

Heilpflanzen mit Gerbstoffen, die zu den sekundären Pflanzenstoffen gehören, sind aufgrund dieser Mechanismen nützlich bei der Behandlung von Wunden von außen. Gut geeignet ist hier etwa die Ratanhiawurzel. Diese kommt ebenso bei entzündlichen Prozessen der Haut oder Erkrankungen von Schleimhäuten (zum Beispiel Zahnfleischentzündungen) zum Einsatz. Hamamelisblätter können bei leichten Formen von Hämorrhoiden helfen, der Tormentillwurzelstock oder die Uzarawurzel bei Durchfall. Auch Bärentraubenblätter enthalten Gerbstoffe, deren keimtötende Wirkung bei Blasenentzündungen genutzt wird. Wer einen empfindlichen Magen hat, der muss hier allerdings Vorsicht walten lassen.

Zu den Gerbstoffen zählen auch die oligomeren Proanthocyanidine. Dabei geht es um Farbstoffe, die unter anderem in den Blättern von Weißdorn sowie in Wein zu finden sind. Sie sollen dazu führen, dass der Herzmuskel aktiviert wird, das Blut besser fließen kann und sich die Arterien erweitern. All das kann den Blutdruck senken und daher verwendet man etwa Weißdornprodukte bei leichten Formen von Herzschwäche.

Es gibt auch bereits Studien zu den die Gesundheit fördernden Wirkungen von Gerbstoffen. Beispielsweise hat das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) im Labor getestet. Danach sollen die Gerbstoffe Polyphenolene Entzündungen hemmen, den Blutdruck regulieren können, das Immunsystem unterstützen und antioxidativ wirken.

Quellen

https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/alternativ-heilen/die-wirkstoffe-der-heilpflanzen-2016332?tkcm=aaus

Gerbstoffe: Wirkung und Bedeutung für eine gesunde Ernährung

Bild: behewa – stock.adobe.com

Das Geheimnis der Flavonoide

Die positive Wirkung der Heilpflanzen geht auf eine Reihe von Inhaltsstoffen zurück. Dazu gehören zum Beispiel die Flavonoide, zu denen viele Blütenfarbstoffe zählen. Chemisch betrachtet, […]

Die positive Wirkung der Heilpflanzen geht auf eine Reihe von Inhaltsstoffen zurück. Dazu gehören zum Beispiel die Flavonoide, zu denen viele Blütenfarbstoffe zählen. Chemisch betrachtet, sind Flavonoide Polyphenole, sie bestehen also aus Ringstrukturen. Ihr Name kommt vom lateinischen Wort flavus, was gelb heißt. Flavonoide sind sekundäre Pflanzenstoffe, die zwar die Pflanze nicht direkt zum Überleben braucht, die aber wichtige Aufgaben erfüllen wie das Anlocken von Insekten oder die Abwehr von Fressfeinden. In der Phytotherapie spielen sie eine Hauptrolle.

Im menschlichen Körper wirken Flavonoide antioxidativ. Sie können also freie Radikale unschädlich machen und damit bei der Vorbeugung von Krankheiten helfen. Es wird diskutiert, dass solche freien radikale Radikale, also hochreaktive Verbindungen mit einem ungepaarten Elektron, etwa Krebs, Multiple Sklerose, entzündliches Rheuma oder Arteriosklerose begünstigen können. Auch für die Prozesse der Alterung unseres Körpers sind die freien Radikale mitverantwortlich.

Die Entstehung freier Radikale können wir nicht verhindern. In einem gewissen Ausmaß sind sie sogar nötig, weil sich das Immunsystem mit ihrer Hilfe gegen Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren wehren kann. Haben wir aber zu viele freie Radikale in unseren Zellen, stehen wir unter sogenanntem oxidativen Stress. Gebildet werden diese Verbindungen durch den Abbau von Nahrungsmitteln, durch UV-Strahlen und Hitze, aber auch durch zu viel Alkohol, Nikotin und andere Drogen sowie Umweltgifte wie Pestizide. Ebenso tragen Depressionen oder Angstzustände, Verletzungen und Infektionen, ja sogar extremer Sport zur Erzeugung freier Radikale bei.

Gegenspieler der freien radikale sind Vitamin E, Vitamin C, Selen, Zink und eben sekundäre Pflanzenstoffe wie die Flavonoide. Diese Stoffe reagieren mit den Verbindungen, denen ein Elektron fehlt, und neutralisieren sie so. Darüber hinaus haben Flavonoide eine Reihe anderer segensreicher Wirkungen. So sollen sie die Blutgefäße schützen und Krämpfe lösen können sowie beim Entwässern helfen. Verwendet werden Produkte mit Flavonoiden beziehungsweise die betreffenden Pflanzen daher bei Problemen mit der Verdauung (Kamille oder Mariendistel), solchen mit der Galle (Artischocke), Blasenentzündungen (Brennnessel) oder leichten Venenleiden (Buchweizenkraut oder Rosskastanie). Auch bei Beschwerden in den Wechseljahren lassen sich Heilpflanzen mit Flavonoiden einsetzen, nämlich zum Beispiel die Traubensilberkerze, die Isoflavone enthält. Diese speziellen Flavonoide sollen eine östrogenartige Wirkung besitzen. Hier ist allerdings eine Rücksprache mit dem Arzt unerlässlich, da Östrogene und eben auch Phytoöstrogene möglicherweise Brustkrebs fördern.

 

 

Quellen

https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/alternativ-heilen/die-wirkstoffe-der-heilpflanzen-2016332?tkcm=aaus

https://de.wikipedia.org/wiki/Sekund%C3%A4re_Pflanzenstoffe

Freie Radikale: Welche Effekte sie haben und wie du dich schützt

Bild: Die Fotografin – stock.adobe.com

Kraft aus der Natur für Niere und Blase

Im Herbst und Winter leiden viele Menschen, vor allem Frauen, besonders häufig darunter: wiederkehrende Entzündungen der Harnblase. Wenn es ganz schlimm kommt, werden dabei auch […]

Im Herbst und Winter leiden viele Menschen, vor allem Frauen, besonders häufig darunter: wiederkehrende Entzündungen der Harnblase. Wenn es ganz schlimm kommt, werden dabei auch die Nieren in Mitleidenschaft gezogen. Vorbeugend sollte man beziehungsweise frau sich warm anziehen, insbesondere den Unterleib vor Verkühlung schützen sowie ausreichend trinken. Wenn es dennoch beim Harnlassen plötzlich brennt, die Toilette stets in erreichbarer Nähe sein muss oder schon ein Harnwegsinfekt diagnostiziert worden ist, sind eventuell Antibiotika nötig. Begleitend oder auch vorbeugend sind jedoch auch Heilpflanzen sinnvoll.

Beispiel: die Bärentraube. Ein Teelöffel eines Blattes lässt man mit kaltem Wasser bis zu zwölf Stunden ziehen und trinkt drei bis vier Tassen davon pro Tag. Bärentraubenblätter enthalten einen antibakteriell wirkenden Stoff, aber auch große Mengen Gerbstoffe. Es wird daher empfohlen, das Bärentraubenwasser nicht länger als acht Tage zu trinken. Auch sollte die Zahl der Anwendungsphasen pro Jahr auf fünf begrenzt werden.

Sehr bekannt und unkritischer in der Anwendung sind Preiselbeere und Cranberry. Es können sowohl die Früchte pur gegessen als auch Saft sowie Granulate oder Tabletten etwa in der Apotheke erworben werden. Der Preiselbeere wird ähnlich wie der Bärentraube eine desinfizierende Wirkung zugeschrieben. Bei der Cranberry sollen bestimmte Stoffe das Festsetzen von Bakterien in Harnblase oder Harnleiter unterbinden.

Gleich mehrere positive Wirkungen wurden für die Goldrute beobachtet. Sie soll Bakterien bekämpfen, Entzündungen lindern, Krämpfe lösen, den Harn treiben sowie Schmerzen verringern. Man nimmt einen Teelöffel mit Goldrutenkraut, übergießt dieses mit heißem Wasser (etwa eine Tasse) und wartet dann 20 Minuten. Das Goldrutenwasser kann mehrmals am Tag getrunken werden, am besten zwischen den Mahlzeiten.

Ganz wichtig bei Problemen mit dem Harntrakt ist es, genügend zu trinken. Es spielt aber auch eine Rolle, was getrunken wird. Sehr förderlich sind Tees, die den Harnfluss intensivieren. Natürlich lassen sich fertige Blasen- und Nierentees in Apotheken kaufen. Oder aber man bereitet sich selbst welche zu. Zur Auswahl stehen etwa folgende allesamt harntreibende Pflanzen: Ackerschachtelhalm (führt zudem zur vermehrten Ausscheidung von Produkten des Stoffwechsels), Brennnessel (ist gut für die Niere), Löwenzahn (regt den Stoffwechsel an) oder Birkenblätter (hemmen Entzündungen).

 

Quellen:

https://www.minimed.at/medizinische-themen/stoffwechsel-verdauung/heilpflanzen-niere-blase-prostata/

Bild: tankist276 – stock.adobe.com

Naturmedizin ist nicht gleich Naturmedizin

Viele Menschen misstrauen „chemischen Arzneimitteln“ oder „Produkten aus der Pharmaindustrie“. Sie möchten gegen das eine oder andere Problem – körperlicher oder auch seelischer Art – […]

Viele Menschen misstrauen „chemischen Arzneimitteln“ oder „Produkten aus der Pharmaindustrie“. Sie möchten gegen das eine oder andere Problem – körperlicher oder auch seelischer Art – lieber sogenannte Naturmedizin einsetzen. Doch auf diesem weiten Feld gibt es verschiedene Ansätze, die nicht wirklich etwas miteinander zu tun haben. Es ist daher sinnvoll, sich ein wenig näher mit den einzelnen Möglichkeiten zu beschäftigen, um so eine Entscheidung auf Basis von Fakten treffen zu können.

Beispielsweise setzt der eine oder andere Phytotherapie mit Homöopathie gleich. Tatsächlich aber steckt hinter der Pflanzenmedizin (Phytotherapie) ein ganz anderes Konzept als hinter der Idee, Ähnliches mit Ähnlichem zu heilen (Homöopathie). Bei Letzterer soll ein Mittel Beschwerden lindern, die es beim Gesunden hervorrufen würde. Homöopathie setzt häufig Bestandteile von Pflanzen ein, doch ebenso werden ganz andere Dinge verwendet – etwa Bestandteile von Tieren oder auch Metalle. Zudem verdünnt man die Ausgangssubstanzen so stark, dass am Ende – wie Kritiker anmerken – von ihnen nichts übrig bleibe. Verwendet wird also ein Produkt, das überhaupt kein Molekül von seinen „Inhaltsstoffen“ mehr enthält.

Auch die Bachblütentherapie gilt vielen als Naturmedizin. Zwar geht es hier ausschließlich um Blüten diverser Pflanzen, also um Naturprodukte, doch die werden ebenfalls stark verdünnt. Konkret legt man die Blüten zum Beispiel in eine Schüssel mit Wasser und stellt diese ein paar Stunden lang in die Sonne. Oder man erhitzt sie in kochendem Wasser. Die Theorie ist, dass hierbei die Pflanzenteile „Schwingungen“ übertragen. Nach dieser Prozedur vermischt man das Wasser mit Alkohol, was zu einer Konservierung führt, und verdünnt das Ganze stark.

Anders als bei Homöopathie und Bachblütentherapie arbeitet die Phytotherapie mit relevanten Mengen ganzer Pflanzen oder Pflanzenteile wie Blüten, Samen, Wurzeln, Rinden oder Blättern. Sie werden frisch verwendet, als Aufguss, als Tee oder auch verarbeitet zu Extrakten, Tinkturen oder Tabletten. Wichtig dabei ist die exakt definierte Zusammensetzung. Es regiert also nicht der Zufall, sondern die relativen Mengen der Ausgangsstoffe sind standardisiert. Das Gleiche gilt für die Methoden beim Anbau, der Ernte und der Herstellung. Nur so kann eine genau beschriebene mögliche Wirkung reproduziert werden. Phytopharmaka beruhen meist auf jahrhundertelangen Erfahrungen sowie vielfachem Ausprobieren und Überprüfen.

 

Quellen:

https://www.zeit.de/zeit-wissen/2010/02/Naturmedizin-Leserfragen/seite-4

https://www.avogel.ch/de/homoeopathie/homoeopathie-und-phytotherapie.php

Bild: juefraphoto & Tatiana – stock.adobe.com

Anwendung von Heilpflanzen: von frisch bis zur Pille

Heilpflanzen liegen im Trend. Viele Menschen vertrauen auf die positive Power der Natur, wie es auch unsere Vorfahren bereits getan haben. Während früher eigene Erfahrungen […]

Heilpflanzen liegen im Trend. Viele Menschen vertrauen auf die positive Power der Natur, wie es auch unsere Vorfahren bereits getan haben. Während früher eigene Erfahrungen mündlich weitergegeben wurden, gibt es heute diverse wissenschaftliche Studien, welche die Wirksamkeit der Heilkräuter belegen. Verwendet werden ganze Pflanzen oder Teile von ihnen – und das in unterschiedlichen Formen.

Manche Heilpflanzen verzehrt man frisch – etwa als Zutat zu einem Salat oder man brüht sie als Tee auf. Im Vergleich zur getrockneten Form hat die frische Pflanze den Vorteil, dass bei ihr die Konzentration an den gesundheitlichen relevanten Inhaltsstoffen besonders hoch ist. Beim Prozess des Trocknens entweichen nämlich Substanzen, die leicht in die Luft übergehen – wie etwa ätherische Öle.

Dennoch ist natürlich das Trocknen nötig, um die Pflanzen länger haltbar zu machen. Die Zeit, die dafür nötig ist, variiert je nach Temperatur, Luftbewegung und Wassergehalt. Ist das Kraut getrocknet, lässt es sich circa ein Jahr lang verwenden.

Aus den getrockneten Kräutern lassen sich durch Zugabe von Schnaps oder Wodka, Tinkturen herstellen. Wichtig ist ein hoher Gehalt an Alkohol von 40 bis 45 Volumenprozent. Bei Baldrian etwa nimmt man die Wurzel, schneidet sie in kleine Stücke, beim Johanniskraut die Blüten. Für die Tinktur werden die Pflanzenbestandteile im Verhältnis 1:10 mit dem alkoholischen Getränk oder auch Alkohol aus der Apotheke in einer kleinen Flasche angesetzt. Anschließend wird die Flasche gut verschlossen und nun heißt es: Stehen lassen und täglich gut schütteln. Einige Wochen später lässt man das Ergebnis durch einen Filter laufen und füllt die Flüssigkeit es in ein möglichst dunkles Fläschchen ab. Natürlich sind Tinkturen auch fertig zu kaufen.

Eine weitere Möglichkeit der Anwendung sind Extrakte, also hochkonzentrierte Formen von Heilpflanzen. Um sie zu produzieren, werden die getrockneten Teile der Pflanzen mit Extraktionsmitteln vermischt. Welches Auszugsmittel sich eignet, hängt davon ab, in was sich die gewünschten Inhaltsstoffe lösen. Bitter- und Gerbstoffe etwa sind wasserlöslich, ätherische Öle dagegen fettlöslich. Wichtig ist auch, ob man zum Beispiel eine Salbe oder einen Balsam oder aber ein flüssiges Produkt erzeugen will. Die zerkleinerten Pflanzen werden mit dem Extraktionsmittel übergossen. Man schüttelt die Mischung ähnlich wie bei den Tinkturen, am besten sogar mehrmals täglich. Nach einigen Wochen dann durch einen Kaffeefilter laufen lassen. Zu kaufen gibt es Extrakte von Heilkräutern als Tabletten, Kapseln oder Lösungen.

Bei fertigen Heilpflanzen-Präparaten wird ausgewiesen, wie viel von den relevanten Inhaltsstoffen mindestens enthalten ist. Zudem ist der prozentuale Anteil verschiedener Stoffe fixiert.

 

Quellen

Pflanzenextrakte selber machen

https://www.gesundheitstrends.de/kompakt/lexikon/heilpflanzen.php

https://www.zentrum-der-gesundheit.de/bibliothek/ratgeber/selbermachen/kraeuterauszuege-selbst-gemacht-ia

https://www.zentrum-der-gesundheit.de/bibliothek/ratgeber/selbermachen/kraeuterauszuege-selbst-gemacht-ia

Bild: chamillew – stock.adobe.com

Heilpflanzen selbst anbauen

Man kann Heilpflanzen in der Natur sammeln – oder man baut sie einfach selbst an. Dafür ist nicht einmal unbedingt ein Garten nötig, denn für […]

Man kann Heilpflanzen in der Natur sammeln – oder man baut sie einfach selbst an. Dafür ist nicht einmal unbedingt ein Garten nötig, denn für viele Arten reicht ein Balkon, auf dem sich die Pflanzen in Töpfen ziehen lassen. Ganz nebenbei duftet es dann auch noch fantastisch. Eine Aromatherapie, die kaum etwas kostet. Außer als geruchsintensive Wohltat werden die Blüten und Blätter gegen zahlreiche Beschwerden eingesetzt. Die Bandbreite der Anwendungen ist riesig und in diesem Blog wurden sehr viele davon bereits ausführlich vorgestellt. Damit aber auch alles gut wächst und gedeiht, müssen einige Dinge beachtet werden – wie bei jeder anderen Pflanze für Balkon und Garten auch.

Punkt 1: Man sollte für jede Heilpflanze den Ort wählen, der ihren Ansprüchen genügt. Welche das sind, verrät der natürliche Lebensraum der jeweiligen Art. Wer den nicht kennt, kann im Internet recherchieren. Anschließend gilt es zu schauen, welche Bedingungen im eigenen Garten herrschen. Welche Beschaffenheit hat der Boden, ist er eher lehmig oder sandig? Wie ist das Klima? Regnet es viel oder ist es sehr trocken? Hat man sonnige Standorte zur Verfügung oder vor allem schattige? Die Antworten entscheiden darüber, mit welchen Kräutern ein Versuch lohnt.

Punkt 2: Was das Nährstoff-Angebot angeht, kann mit Spezial-Dünger nachgeholfen werden. Pflanzen, die im Mittelmeerraum beheimatet sind, möchten eher nährstoffarme Böden. Man erkennt diese Vertreter der Flora häufig an ihren harten und kleinen Blättern, die sie deshalb haben, weil sie so wenig Wasser verdunsten. Kräuter mit großer Blattmasse lieben es dagegen nährstoffreicher.

Punkt 3: Auch bei der täglichen Pflege sind die Bedürfnisse unterschiedlich. Eine Pflanze, die ans mediterrane Klima angepasst ist, kommt mit weniger Wasser aus. Andere – es sind eher die mit großen Blättern – müssen täglich gegossen werden. Insbesondere dann, wenn man sie in Töpfen zieht, droht sonst das Verdursten, also Vertrocknen.

Punkt 4: Und wie genau werden Heilkräuter angebaut? Das kommt auf die Art an. Bei vielen werden einfach die Samen ausgesät. Zunächst kauft man diese, im nächsten Jahr lassen sich dann die Samen aus den Blüten oder Schoten der eigenen Pflanzen verwenden. Bei anderen Arten sind auch Stecklinge eine Option. Vielleicht hat der Nachbar ein Exemplar und spendiert einen jungen Trieb. Vom dem schneidet man am besten alle unteren Blätter ab und pflanzt ihn dann in spezielle Stecklingserde, die Gartenmärkte anbieten. Auch ein Stück der Wurzel bringt in manchen Fällen eine neue Pflanze hervor, wenn es in die Erde gebracht und gegossen wird.

Punkt 5: Ob es ein Garten sein muss oder Töpfe auf dem Balkon ausreichen, hängt vor allem vom Wurzelwerk der jeweiligen Pflanze ab. Je weniger raumgreifend das ist, desto größer die Chance, dass die Pflanze auch auf Balkonien gedeiht.

Und welche Heilkräuter sind geeignet für den Selbstanbau? Unter anderem Schafgarbe, Sauerampfer, Frauenmantel, Beinwell, Schöllkraut, Vogelmiere, Quendel, Gänseblümchen, Weißer Gänsefuß und Gundermann. Viel Erfolg!

 

Quellen:

Gesundheit aus dem eigenen Garten: Heilkräuter einfach selbst anbauen!

Bild: dusk – stock.adobe.com

Kraft aus der Natur für die Seele

Wie sehr die Natur die Seele positiv beeinflussen kann, weiß jeder von uns. Ein Spaziergang durch den Wald, der Gang über eine Blumenwiese oder auch […]

Wie sehr die Natur die Seele positiv beeinflussen kann, weiß jeder von uns. Ein Spaziergang durch den Wald, der Gang über eine Blumenwiese oder auch Skifahren an einem strahlenden Wintertag sorgen für gute Stimmung und lassen einen häufig Sorgen vergessen. Doch die Natur hat noch viel mehr zu bieten: Heilpflanzen, die bei depressiven Verstimmungen oder einfach nur schlechter Laune helfen.  Das Gute daran: Die Aufheller, die am Wegesrand, im Garten oder auf dem Feld wachsen, haben keine Nebenwirkungen. Sie sind deshalb perfekt, um der Seele bei Stress und anderen Belastungen eine kleine Wohltat zu gönnen.

Hopfen zum Beispiel ist nicht nur eine Grundzutat beim Bierbrauen, er kann auch für ein besseres Nervenkostüm sorgen. Verantwortlich dafür sind im Hopfen enthaltene Bitterstoffe, nämlich Lupulon und Humulon. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass dieses Duo im menschlichen Gehirn Nervenrezeptoren aktiviert. Die Folge: mehr Ruhe und Gelassenheit. Auch wem es schwerfällt, einzuschlafen oder durchzuschlafen, der sollte es einmal mit Hopfen probieren. Laut einer Studie dauert es lediglich zwei Minuten, bis die entscheidenden Wirkstoffe der Pflanze aus der Familie der Hanfgewächse ins Blut übergehen. Hopfenzapfen gibt es in der Apotheke. Man übergießt sie mit kochendem Wasser und lässt die Mischung zehn Minuten ziehen. Anschließend ist sie trinkfertig.

Borretsch, lateinisch Borago officinalis, kennen wohl die meisten nur als Kraut, das zum Würzen verwendet wird. Das Raublattgewächs eignet sich aber auch zur Phytotherapie. Festgestellt wurde, dass es positiv auf die Funktion der Nebennierenrinde wirkt. Was das mit der Seele zu tun hat? Nun, die Nebenniere spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Stress. Die Inhaltsstoffe des Borretsch greifen hier insofern ein, als dass sie zu einer Reduktion der Produktion von Stresshormonen führen. Man übergießt das Kraut mit kochendem Wasser und trinkt das Ergebnis nach ca. zehn Minuten. Allerdings sollte Borretsch-Tee nicht für längere Zeit genossen werden, weil sonst eine Schädigung der Leber möglich ist. Drei Wochen sind das Maximum.

Eine andere Wunderwaffe ist der Echte Lavendel, lateinisch Lavandula angustifolia. Schon im 16. Jahrhundert bezeichnete Paracelsus, einer der berühmtesten Ärzte seiner Zeit, die Pflanze als Nervenmittel. Ihre Wirkung beruht auf ätherischen Ölen, Gerbstoffen und Flavonoiden. Alles Stoffe, die das zentrale Nervensysteme entspannen. Damit lassen sich Probleme beim Einschlafen bekämpfen. Auch gegen Störungen der Verdauung lässt sich Lavendel einsetzen. Besonders angenehm ist ein Bad, für das man Lavendelblüten mit heißen Wasser übergießt und nach zehn Minuten den Sud abseiht, der dann ins Badewasser kommt. Auch Tee lässt sich aus Lavendelblüten herstellen. Getrunken wird er am besten vor dem Essen oder auch vor dem Schlafengehen.

 

Quellen:

https://www.liebenswert-magazin.de/die-besten-heilpflanzen-fuer-die-seele-von-lavendel-bis-ginkgo-2912.html

https://www.praxisvita.de/heilpflanzen-fuer-die-seele-170.html

Bild: Tetiana Soares – stock.adobe.com