Was steckt hinter Phytotherapie?

Unsere Großmütter haben Kräutergärten angelegt und so mancher erinnert sich noch daran, wie sie Insektenstiche oder eine Verletzung nach einem Radunfall mit Pflanzen behandelten. Die […]

Unsere Großmütter haben Kräutergärten angelegt und so mancher erinnert sich noch daran, wie sie Insektenstiche oder eine Verletzung nach einem Radunfall mit Pflanzen behandelten. Die moderne Phytotherapie aber geht weit über dieses Erfahrungswissen hinaus. Sie basiert auf empirisch gewonnenen Daten, die wissenschaftlich bewertet werden – und das Ergebnis sind hochwirksame Produkte, die nicht allzu viel mit den Hausmitteln der Generationen vor uns zu tun haben. Grundsätzlich geht es bei Phytotherapeutika um Arzneimittel, die man aus Pflanzen oder deren Teilen produziert. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Phytopharmaka als Arzneimittel, „deren wirksame Bestandteile ausschließlich aus pflanzlichem Material bestehen, wie beispielsweise Pflanzenpulver, Pflanzensekrete, ätherische Öle oder Pflanzenextrakte“.

Abzugrenzen ist die Phytotherapie von der Homöopathie oder anderen alternativen Heilmethoden. Ihre Anwendungsgebiete reichen von akuten Entzündungen bis hin zu chronischen Erkrankungen und laut Experten werden die Präparate häufig besser vertragen als nicht-pflanzliche Medikamente. In der Regel beruht die Wirksamkeit auf der spezifischen Kombination mehrerer Stoffe, das heißt, es geht um die Wechselwirkungen, nicht um eine einzelne Komponente. Daher gehört auch die stets gleich bleibende Zusammensetzung zu den Qualitätskriterien von Phytopharmaka – ebenso wie die Sorgfalt beim Anbau, der Ernte und der Extraktion der Wirkstoffe. Und selbstverständlich werden auch die Nebenwirkungen, obwohl diese wie gesagt meist geringer sind als bei chemischen Produkten, genau erforscht.

Apropos Kräutergärten: Unter Kaiser Karl dem Großen mussten Klöster solche anlegen. Unter anderem hatten sie die Verpflichtung, Minze, Schlafmohn, Fenchel und Salbei anzubauen. Heute ist die Vielfalt eine ganz andere und damit eröffnen sich immer wieder neue Einsatz-Möglichkeiten. In der Notfallmedizin hat Phytotherapie keinen Platz, dafür aber in vielen anderen Bereichen. Häufig liefern Pflanzen Stoffe, von denen zu wenig vorhanden ist, oder sie kurbeln bestimmte Funktionen an. Zudem können sie auch gegen Krankheitserreger helfen – gerade in Zeiten von Corona ein wichtiger Aspekt. Phytorelief Protect etwa, eine Extrakt-Kombination aus Granatapfel, Kurkuma und Ingwer, wirkt nachweislich gegen äußere Einflüsse wie Viren und Bakterien, indem sie einen Schutzfilm im Mund entstehen lässt.

 

Quellen:

https://www.schwabe.at/phytotherapie/

https://www.gruenwalder.de/Wissenswertes/Phytotherapie/was-ist-phytotherapie.html

Bild: New Africa – stock.adobe.com