Anwendung von Heilpflanzen: von frisch bis zur Pille

Heilpflanzen liegen im Trend. Viele Menschen vertrauen auf die positive Power der Natur, wie es auch unsere Vorfahren bereits getan haben. Während früher eigene Erfahrungen […]

Heilpflanzen liegen im Trend. Viele Menschen vertrauen auf die positive Power der Natur, wie es auch unsere Vorfahren bereits getan haben. Während früher eigene Erfahrungen mündlich weitergegeben wurden, gibt es heute diverse wissenschaftliche Studien, welche die Wirksamkeit der Heilkräuter belegen. Verwendet werden ganze Pflanzen oder Teile von ihnen – und das in unterschiedlichen Formen.

Manche Heilpflanzen verzehrt man frisch – etwa als Zutat zu einem Salat oder man brüht sie als Tee auf. Im Vergleich zur getrockneten Form hat die frische Pflanze den Vorteil, dass bei ihr die Konzentration an den gesundheitlichen relevanten Inhaltsstoffen besonders hoch ist. Beim Prozess des Trocknens entweichen nämlich Substanzen, die leicht in die Luft übergehen – wie etwa ätherische Öle.

Dennoch ist natürlich das Trocknen nötig, um die Pflanzen länger haltbar zu machen. Die Zeit, die dafür nötig ist, variiert je nach Temperatur, Luftbewegung und Wassergehalt. Ist das Kraut getrocknet, lässt es sich circa ein Jahr lang verwenden.

Aus den getrockneten Kräutern lassen sich durch Zugabe von Schnaps oder Wodka, Tinkturen herstellen. Wichtig ist ein hoher Gehalt an Alkohol von 40 bis 45 Volumenprozent. Bei Baldrian etwa nimmt man die Wurzel, schneidet sie in kleine Stücke, beim Johanniskraut die Blüten. Für die Tinktur werden die Pflanzenbestandteile im Verhältnis 1:10 mit dem alkoholischen Getränk oder auch Alkohol aus der Apotheke in einer kleinen Flasche angesetzt. Anschließend wird die Flasche gut verschlossen und nun heißt es: Stehen lassen und täglich gut schütteln. Einige Wochen später lässt man das Ergebnis durch einen Filter laufen und füllt die Flüssigkeit es in ein möglichst dunkles Fläschchen ab. Natürlich sind Tinkturen auch fertig zu kaufen.

Eine weitere Möglichkeit der Anwendung sind Extrakte, also hochkonzentrierte Formen von Heilpflanzen. Um sie zu produzieren, werden die getrockneten Teile der Pflanzen mit Extraktionsmitteln vermischt. Welches Auszugsmittel sich eignet, hängt davon ab, in was sich die gewünschten Inhaltsstoffe lösen. Bitter- und Gerbstoffe etwa sind wasserlöslich, ätherische Öle dagegen fettlöslich. Wichtig ist auch, ob man zum Beispiel eine Salbe oder einen Balsam oder aber ein flüssiges Produkt erzeugen will. Die zerkleinerten Pflanzen werden mit dem Extraktionsmittel übergossen. Man schüttelt die Mischung ähnlich wie bei den Tinkturen, am besten sogar mehrmals täglich. Nach einigen Wochen dann durch einen Kaffeefilter laufen lassen. Zu kaufen gibt es Extrakte von Heilkräutern als Tabletten, Kapseln oder Lösungen.

Bei fertigen Heilpflanzen-Präparaten wird ausgewiesen, wie viel von den relevanten Inhaltsstoffen mindestens enthalten ist. Zudem ist der prozentuale Anteil verschiedener Stoffe fixiert.

 

Quellen

Pflanzenextrakte selber machen

https://www.gesundheitstrends.de/kompakt/lexikon/heilpflanzen.php

https://www.zentrum-der-gesundheit.de/bibliothek/ratgeber/selbermachen/kraeuterauszuege-selbst-gemacht-ia

https://www.zentrum-der-gesundheit.de/bibliothek/ratgeber/selbermachen/kraeuterauszuege-selbst-gemacht-ia

Bild: chamillew – stock.adobe.com