Gerbstoffe: nicht nur für Tierhäute gut

Gerbstoffe, auch als Tannine bezeichnet, sind in zahlreichen Pflanzen enthalten – genauer in den Früchten, den Samen, den Blättern oder im Holz. Eine abgezogene Tierhaut, […]

Gerbstoffe, auch als Tannine bezeichnet, sind in zahlreichen Pflanzen enthalten – genauer in den Früchten, den Samen, den Blättern oder im Holz.

Eine abgezogene Tierhaut, etwa eines Rinds, wird durch Behandlung mit Gerbstoffen in Leder verwandelt. Das funktioniert deshalb, weil diese speziellen Inhaltsstoffe bestimmter Pflanzen Proteine verklumpen lassen. Beim Menschen ist eine solche Reaktion in manchen Fällen ebenfalls erwünscht: nämlich bei Blutungen und Entzündungen. Gerbstoffe führen hier zum Zusammenziehen des Gewebes und zur Bindung der Eiterflüssigkeit. Schmerzen lassen sich mit ihnen lindern und das Absondern von Schleim, etwa im Darm, verringert sich.

Heilpflanzen mit Gerbstoffen, die zu den sekundären Pflanzenstoffen gehören, sind aufgrund dieser Mechanismen nützlich bei der Behandlung von Wunden von außen. Gut geeignet ist hier etwa die Ratanhiawurzel. Diese kommt ebenso bei entzündlichen Prozessen der Haut oder Erkrankungen von Schleimhäuten (zum Beispiel Zahnfleischentzündungen) zum Einsatz. Hamamelisblätter können bei leichten Formen von Hämorrhoiden helfen, der Tormentillwurzelstock oder die Uzarawurzel bei Durchfall. Auch Bärentraubenblätter enthalten Gerbstoffe, deren keimtötende Wirkung bei Blasenentzündungen genutzt wird. Wer einen empfindlichen Magen hat, der muss hier allerdings Vorsicht walten lassen.

Zu den Gerbstoffen zählen auch die oligomeren Proanthocyanidine. Dabei geht es um Farbstoffe, die unter anderem in den Blättern von Weißdorn sowie in Wein zu finden sind. Sie sollen dazu führen, dass der Herzmuskel aktiviert wird, das Blut besser fließen kann und sich die Arterien erweitern. All das kann den Blutdruck senken und daher verwendet man etwa Weißdornprodukte bei leichten Formen von Herzschwäche.

Es gibt auch bereits Studien zu den die Gesundheit fördernden Wirkungen von Gerbstoffen. Beispielsweise hat das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) im Labor getestet. Danach sollen die Gerbstoffe Polyphenolene Entzündungen hemmen, den Blutdruck regulieren können, das Immunsystem unterstützen und antioxidativ wirken.

Quellen

https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/alternativ-heilen/die-wirkstoffe-der-heilpflanzen-2016332?tkcm=aaus

Gerbstoffe: Wirkung und Bedeutung für eine gesunde Ernährung

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