Warum sich Pflanzenpower oft schlecht beweisen lässt

Extrakte von Pflanzen können bei zahlreichen körperlichen Beschwerden und ebenso bei seelischen Problemen Linderung verschaffen. Ihre Wirkung beruht aber in der Regel nicht auf der […]

Extrakte von Pflanzen können bei zahlreichen körperlichen Beschwerden und ebenso bei seelischen Problemen Linderung verschaffen. Ihre Wirkung beruht aber in der Regel nicht auf der einzelner, isolierter Substanzen, sondern auf einer Kombination bestimmter chemischer Verbindungen. Das macht die wissenschaftliche Überprüfung schwierig, denn hierfür müssten einzelne Studien durchgeführt werden für jeden Inhaltsstoff sowie für das Gesamtgemisch. Wirtschaftlich ein Problem, so dass häufig nur wenige oder keine aussagekräftigen Studien existieren.

Dennoch gibt es positive Bewertungen von Heilpflanzen. Hierfür werden toxikologische, klinische, pharmakologische und pharmazeutische Daten herangezogen. Vor allem naturwissenschaftlich orientierte Menschen und auch Ärzte wird es so erleichtert, sich auf diese laut Arzneimittelgesetz „Besondere Therapieform“ einzulassen. Häufig werden als Argument gegen Phytotherapie Untersuchungen angeführt, in denen die pflanzlichen Arzneimittel keinen anderen Effekt als Placebos hatten. Allerdings muss man sich hier den Ablauf der Studien genauer anschauen. Dinge wie der Kontakt des Patienten zum Arzt spielen ebenso eine Rolle wie die Akzeptanz des Medikaments. Und: Auch bei nicht-pflanzlichen Produkten findet sich Ähnliches.

Apropos Akzeptanz: Viele Menschen vertrauen gerade den pflanzlichen Produkten. Auch das könnte eine Rolle dabei spielen, dass sie ihnen tatsächlich helfen. Und sie sind eine schonende, kostengünstige, nebenwirkungsarme Alternative zu klassischen Medikamenten. In vielen Fällen ist es zudem die Verbindung verschiedener Behandlungsmethoden, die zum Erfolg führt. Weil sie als natürlicher, besser verträglich und sicher angesehen würden, nimmt die Verwendung von Phytopharmaka, Nahrungsergänzungsmitteln und anderer Präparate der sogenannten komplementären und alternativen Medizin laut einem Artikel in der Pharmazeutischen Zeitung zu.

Quellen

https://www.aerzteblatt.de/archiv/62890/Phytotherapie-Eine-erhaltenswerte-Alternative 

https://www.pharmazeutische-zeitung.de/was-ist-praeoperativ-zu-beachten-127517/

Bild: Sandra Cunningham – stock.adobe.com