Pflanzen, die Frauen helfen

Ob Schmerzen vor der Menstruation (Prämenstruelles Syndrom, PMS) oder während der Regelblutung, ob Komplikationen in den Wechseljahren oder auch Probleme mit einer Reizblase und häufigen […]

Ob Schmerzen vor der Menstruation (Prämenstruelles Syndrom, PMS) oder während der Regelblutung, ob Komplikationen in den Wechseljahren oder auch Probleme mit einer Reizblase und häufigen Harnwegsinfekten: Viele Frauen haben typisch weibliche Beschwerden. Natürlich gibt es hierfür diverse Medikamente, doch auch Heilpflanzen wirken gegen die Symptome oder auch vorbeugend und machen so das Leben leichter. Der Vorteil: Frau fördert ihre Gesundheit mit Power aus der Natur.

Die Traubensilberkerze (Cimicifuga) etwa kann Schweißausbrüche, Hitzewallungen, Trockenheit der Scheide, Schlafstörungen oder auch Verstimmungen, wie sie häufig in der Menopause auftreten, lindern. Ebenso lässt sie sich nutzen, um mit der monatlichen Regel verbundenen Schmerzen wie Krämpfe im Unterleib oder Spannungen in den Brüsten zu verringern. Verwendet werden die Wurzeln sowie der Wurzelstock der Pflanze, die verschiedene Substanzen – unter anderem Phenolcarbonsäuren und Isoflavone – enthalten, die in ihrer Gesamtheit eine ähnliche Wirkung wie Östrogen haben. Die Traubensilberkerze wächst vor allem in den Wäldern Nordamerikas. Bei der Einnahme von entsprechenden Präparaten muss – wie stets auch bei anderen pflanzlichen Produkten – auf mögliche Nebenwirkungen geachtet werden.

Schafgarbe soll Frauen helfen, die Krämpfe im Bauch oder im Bereich des Beckens plagen. Hierbei kommt es auf Inhaltsstoffe wie ätherische Öle, Mineralstoffe, Gerb- und Bitterstoffe an, die in den Stängeln, Blättern und Blüten stecken. Mönchspfeffer beziehungsweise genauer dessen getrocknete reife Früchte werden eingesetzt gegen schmerzende Brüste, PMS oder Unregelmäßigkeiten im weiblichen Zyklus. Letztere sollen auch Produkte aus den Knospen der Himbeere bekämpfen. Bei leichten Regelschmerzen kann der Frauenmantel Gutes tun. Man sammelt, wenn die Pflanze blüht, die Blüten sowie anderen oberirdischen Teile, trocknet sie und bereitet damit einen Tee zu. Beim Gänsefingerkraut sind es ebenfalls die über der Erde befindlichen Teile, die vor oder während der Blütephase gepflückt und gegen leichte Formen von Regelschmerzen verwendet werden.

Weil bei Frauen der Harnleiter kürzer ist als bei Männern, sind sie häufiger von Entzündungen im Harntrakt betroffen. Hierfür lassen sich zum Beispiel Birkenblätter in Form von Tee einsetzen, weil diese eine harntreibende Wirkung haben. Auch als Tee aufgegossene Brennnesselblätter durchspülen die ableitenden Harnwege. Bekannt ist zudem die Anwendung von Kürbissamen, welche die Blasenmuskulatur stärken sollen. Hier kommt es auf die in den Samen zu findenden Pflanzenhormone (Phytosterole) sowie bestimmte Fettsäuren, Selen, Mineralstoffe und Vitamin E an. Probleme mit den Harnwegen können außerdem mit Tees aus Löwenzahnblättern oder Bärentraubenblätternverringert werden. Oder man verwendet einen fertigen Nieren-Blasentee, der zum Beispiel Löwenzahn, Brennnessel und Ackerschachtelhalm enthält.

 

Quellen:

https://www.die-rathausapotheke.de/medizin/heilpflanzen-frauenbeschwerden/

https://vitagate.ch/de/gesund_und_schoen/naturheilkunde/heilpflanzen/frauen

https://www.mylife.de/heilpflanzen/frauengesundheit/

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Mit Pflanzen das Immunsystem boosten!

Der nächste Herbst kommt bestimmt – und mit ihm die üblichen Erkältungskrankheiten. Um die Wahrscheinlichkeit von Schnupfen, Husten und Co. zu verringern, lässt sich einiges […]

Der nächste Herbst kommt bestimmt – und mit ihm die üblichen Erkältungskrankheiten. Um die Wahrscheinlichkeit von Schnupfen, Husten und Co. zu verringern, lässt sich einiges tun. Regelmäßiges Saunabaden etwa oder viel Bewegung an der frischen Luft und natürlich ausreichend schlafen sowie sich gesund und vitaminreich ernähren. Ebenso helfen, wie alle spätestens seit Beginn der Corona-Pandemie wissen, häufiges Händewaschen oder der Verzicht aufs Händeschütteln. Zudem lässt sich das Immunsystem gezielt mit bestimmten Pflanzen stärken. In jedem Fall verdient unsere körpereigene Abwehr jede Menge Aufmerksamkeit, denn sie ist unser wichtigster Verbündeter, wenn es um den Erhalt unserer Gesundheit geht.

Wohl am bekanntesten unter den Heilpflanzen, die dem Immunsystem guttun, ist der Rote Sonnenhut, lateinisch Echinacea purpurea. Zu seinen Bestandteilen zählen Alkamide, Polysaccharide, ätherisches Öl sowie Cichoriensäure. Allerdings ist nicht klar, welche der Inhaltsstoffe für die positiven Wirkungen sorgen. Vermutet wird, dass die Kombination entscheidend ist, sich also die einzelnen Substanzen gegenseitig beeinflussen beziehungsweise zusammenspielen. Im Labor reduziert Sonnenhut Viren, Bakterien und Pilze und führt er zu einer Anregung von Immunzellen. Inwieweit das auf den Menschen übertragbar ist, konnte noch nicht eindeutig geklärt werden. Nach Studien ist es jedoch möglich, dass grippale Effekte milder und kürzer verlaufen, wenn man ihnen mit Echinacea zu „Leibe rückt“. Erhältlich sind Präparate mit Sonnenhut als Tabletten, Saft oder Tropfen.

Nicht nur wirksam, sondern auch lecker sind Ingwer und Meerrettich. Beide lassen sich in zahlreichen Gerichten verwenden. Beim Ingwer ist es vor allem das Gingerol, welches das Immunsystem stimulieren soll. Außerdem kann Ingwer Entzündungen hemmen. Im Meerrettich spielen die Senföle die Hauptrolle in puncto Abwehr von Viren und Bakterien. Während mit Ingwer zum Beispiel Reis, Lamm oder Geflügel gewürzt werden kann, eignet sich geriebene Meerrettichwurzel für Suppen, Salate oder als Zutat zu Quark auf Brot.

Eher selten angewendet werden andere Pflanzen, die dennoch interessant sind und vielleicht künftig die „Apotheke“ für die Erkältungszeit ergänzen können. Der Gewöhnliche Wasserdost (Eupatorium cannabinum) und der Durchwachsene Wasserdost (Eupatorium perfoliatum) stammen aus Nordamerika. Sie wurden von den Heilkundigen der Indianer eingesetzt, weshalb man sie auch als Indianerkraut bezeichnet. Dagegen ist die Borstige Taigawurzel (Eleutherococcus senticosus) in Asien beheimatet. Man findet sie in Japan, Korea, China und Sibirien. Taigawurzelpulver gibt es auch in Deutschland zu kaufen. Ihm wird eine antibakterielle und antivirale Wirkung zugeschrieben.

 

Quellen:

https://www.avogel.de/ernaehrung_gesundheit/ihre-gesundheit/gesundheitsthemen/erkaeltungsdossier/immunsystem.php

https://www.apotheken-umschau.de/medikamente/heilpflanzen/sonnenhut-mit-echinacea-das-immunsystem-staerken-733437.htm

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Wunderwerk Pflanze

Pflanzen sind wahre Kraftwerke. Obwohl viele sehr unscheinbar aussehen und alle passiv wirken, sind sie überaus aktiv. Dabei geht es keineswegs nur um die Erzeugung […]

Pflanzen sind wahre Kraftwerke. Obwohl viele sehr unscheinbar aussehen und alle passiv wirken, sind sie überaus aktiv. Dabei geht es keineswegs nur um die Erzeugung von Sauerstoff und Kohlenhydraten aus Wasser und Kohlendioxid, die mit Hilfe der Energie der Sonne abläuft. Ein Prozess, der Photosynthese heißt und der uns Menschen das Leben auf der Erde ermöglicht. Nein, Pflanzen produzieren darüber hinaus zahlreiche weitere Substanzen: zum Beispiel Duftstoffe, Farbstoffe und Bitterstoffe. Auch giftige Stoffe gehören sozusagen zum „Produkt-Portfolio“ – ebenso wie Arzneistoffe, welche wir zur Behandlung von Krankheiten nutzen können.

Natürlich stehen Pflanzen nicht auf den Gehaltslisten von Unternehmen, sie produzieren nicht im Auftrag. Nein, Pflanzen sind sozusagen Egoisten. Wie letztlich jedem Lebewesen geht es ihnen zuallererst um ihr Überleben und ihre Vermehrung. Daher duften sie, um Tiere wie Bienen, Hummeln oder Fliegen anzulocken, die für die Bestäubung der Blüten sorgen. Und sie wappnen sich mit giftigen oder abschreckend duftenden Stoffen gegen Schädlinge, die beispielsweise ihre Blätter fressen würden. Welche Stoffe gerade in der Pflanze in welcher Konzentration vorhanden sind, hängt natürlich davon ab, um welche Art es sich handelt. Eine Rolle spielen zudem viele weitere Faktoren wie Jahreszeit, Tageszeit, Boden, Witterung. Um die für Menschen interessanten Bestandteile im Rahmen der Phytotherapie bestmöglich nutzen zu können, werden all diese Dinge bei Anbau, Ernte und Extraktion berücksichtigt.

Interessant für die Phytotherapie sind folgende Stoffgruppen: Die ätherischen Öle, die Pflanzen unverkennbar duften lassen, können äußerlich und innerlich angewendet werden. Sie kommen bei diversen Problemen wie Juckreiz und Entzündungen, aber auch gegen depressive Verstimmungen zum Einsatz. Bitterstoffe animieren den Körper dazu, Verdauungssäfte zu erzeugen. Wir werden hungrig und können besser verdauen, weshalb wir häufig bittere Getränke als Aperitif bevorzugen. Mit den Gerbstoffen von Pflanzen wurde einst etwa die Haut von Rindern behandelt, also gegerbt. Als Therapeutikum werden sie bei Entzündungen genutzt, weil sie das Gewebe vor Bakterien schützen können. Schleimstoffe eignen sich zur Linderung von Husten oder auch, wenn sie gut quellfähig sind, zum Abführen auf natürliche Art. Saponine heißen so, weil sie in gewisser Hinsicht Seifen ähneln (lateinisch sapo bedeutet Seife). Sie können die Nieren anregen oder auch den Venen guttun. Flavonoide sind wasserlösliche Pflanzenfarbstoffe. Bestimmten Vertretern werden positive Wirkungen etwa bei Herzschwäche oder Krämpfen zugeschrieben.

 

Quelle:

https://www.phytotherapie.at/Pflanzenmedizin-Woerterbuch.pdf

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Ätherische Öle richtig einsetzen

Aromatherapie liegt im Trend. Sie ist eine Form der Phytotherapie und setzt auf die Anwendung ätherischer Öle, um diverse körperliche Beschwerden zu lindern oder das […]

Aromatherapie liegt im Trend. Sie ist eine Form der Phytotherapie und setzt auf die Anwendung ätherischer Öle, um diverse körperliche Beschwerden zu lindern oder das seelische Wohlbefinden zu steigern. Chemisch betrachtet bestehen diese Öle aus organischen Verbindungen, also solchen, die Kohlenstoff enthalten. Dazu gehören etwa Alkohole oder Ester. Gebildet werden sie von Pflanzen und gewinnen kann man sie durch Wasserdampfdestillation oder auch durch Kaltpressung. Wie der Name schon sagt, haben sie eine ölige Beschaffenheit. Tropfen ätherischer Öle verdunsten mit der Zeit, ohne Rückstände zu hinterlassen. Sie gehen sozusagen in den „Äther“ über, dessen Existenz man Ende des 17. Jahrhunderts postuliert hat und der das Medium sein sollte, in dem sich Licht ausbreitet.

Pflanzen erzeugen ätherische Öle, weil sie sich damit gegen Schädlinge wehren und so Krankheiten von sich abwenden können, aber auch um die Aufmerksamkeit von Insekten, die sie für die Bestäubung brauchen, zu steigern. Menschen begeistert vor allem der intensive und für das jeweilige Öl charakteristische Duft. Die positive Wirkung wird zum einen auf dieses olfaktorische Erlebnis zurückgeführt, denn mit der Riechschleimhaut erreichen die Duftmoleküle das zentrale Nervensystem. Reize, die von Düften ausgelöst werden, führen zur Produktion von zum Beispiel schmerzlindernden Botenstoffen und Endorphinen im limbischen System. Zum anderen haben die Öle auch über die Haut oder den Magen-Darm-Trakt einen Effekt. Einige Öle sollen antibakteriell oder antiviral wirken, andere den Stoffwechsel positiv beeinflussen, Krämpfe reduzieren, beruhigen, entschlacken, Entzündungen hemmen oder Juckreiz stillen.

Bei der innerlichen Anwendung ist Vorsicht geboten. Man sollte genau darauf achten, welche Dosierung nicht überschritten werden darf und welche Indikationen gegen die Verwendung ätherischer Öle sprechen. Außerdem ist es nötig, die Öle etwa mit Zucker, Honig oder auch einem normalen Pflanzenöl zu vermischen, wenn man sie nicht in Form von Kapseln oder Zäpfchen aus der Apotheke einnimmt, die dem Magensaft widerstehen. Auch beim äußerlichen Einsatz werden Kombinationen mit einem Pflanzenöl oder auch mit einer Salbe, Creme oder Körpermilch genutzt. Im Detail gibt es eine ganze Reihe von Möglichkeiten der Anwendung. Sehr beliebt sind etwa Duftlampen oder Badezusätze und Saunaaufgüsse. Auch Öle zur Massage oder Hautpflege „arbeiten“ mit ätherischen Ölen, ebenso sind Mundspülungen oder Produkte zum Inhalieren erhältlich.

Antibiotisch und desinfizierend sind zum Beispiel ätherische Öle von Lavendel, Kamille, Zwiebel, Eukalyptus und Nelke. Der Verdauung tun Kümmel, Majoran und Zimt gut, während bei Erkältungen Fichte, Eukalyptus und Minze empfohlen werden. Schmerzen verringern können Pfefferminze, Kamille, Cajeput, Bergamotte und Geranium. Die Haut freut sich über die Öle von Lavendel, Benzoe und Rose, gegen Mücken helfen Citronella, Eukalyptus und Teebaumöl. Wer an die Beruhigung seiner Seele denkt, dem stehen etwa Rosmarin, Thymian, Citronella und Muskatnuss zur Auswahl. Stimmungsaufhellend sollen Rose, Neroli, Geranium, Lemongrass und Mandarine wirken.

 

Quellen:

https://www.mylife.de/tcm/aetherische-oele/

https://www.cocooncenter.de/magazin/aromatherapie-kleiner-leitfaden-fur-anfanger.html

Bild: Floydine – stock.adobe.com

 

Schön und heilkräftig – die Ringelblume

Die meisten werden sie wohl wegen ihrer leuchtend orangefarbenen Blüten lieben: die Ringelblume. Sie gehört zur Familie der Korbblütler, ist zumeist einjährig (seltener auch zweijährig), […]

Die meisten werden sie wohl wegen ihrer leuchtend orangefarbenen Blüten lieben: die Ringelblume. Sie gehört zur Familie der Korbblütler, ist zumeist einjährig (seltener auch zweijährig), wird zwischen 30 und 50 Zentimetern hoch und produziert gebogene, sich ringelnde Samen. Wegen der langen Blütezeit von Juni bis Oktober wird die Ringelblume auch Kalenderblume, Calendula, genannt. Man kann sich einfach nur an ihrer Schönheit erfreuen oder Ringelblumenlikör, Ringelblumengelee oder Kuchen mit Ringelblumen herstellen.

Aber die Ringelblume ist noch viel mehr als nur hübsch und eine ausgefallene Zutat in der Küche. Sie hat eine heilsame Wirkung bei allerlei Beschwerden. Zu verdanken ist diese bestimmten pharmazeutisch relevanten Inhaltsstoffen der Blüten: den Flavonoiden, wasserlöslichen Pflanzenfarbstoffen. Dazu kommen unter anderem Carotinoide, Bitterstoffe, Gerbstoffe und ätherische Öle. Im Jahr 2009 erhielt die Ringelblume sogar den Titel „Heilpflanze des Jahres“, der in Deutschland seit über 30 Jahren verliehen wird – zuerst vom Verband der Heilkräuterfreunde Deutschland e. V. und seit 2003 vom Verein zur Förderung der naturgemäßen Heilweise nach Theophrastus von Hohenheim, dem Paracelsus e. V.

Woher die Meriten? Nun, die Ringelblume kann die Wundheilung fördern, Entzündungen hemmen, sie unterstützt die Regeneration und Zellerneuerung der Haut und spendet dieser Feuchtigkeit. Ihr werden antibakterielle, antifungizide und schmerzlindernde Wirkungen zugeschrieben sowie eine Verbesserung der lokalen Durchblutung und des Lymphflusses, was Muskel- und Gelenkbeschwerden lindert. Entsprechend kommt Ringelblumenprodukte zum Beispiel bei Verletzungen, Irritationen oder Entzündungen der Haut oder auch der Schleimhäute zum Einsatz – vom aufgeschürften Knie nach einem Sturz mit dem Fahrrad bis zur Brandwunde.

Angewendet werden die Blüten der Ringelblume – und zwar als Ringelblumenextrakt in Ringelblumensalbe, -creme oder –gel. Im Internet finden sich Anleitungen zum Selbermachen, aber natürlich lassen sich diese Produkte auch in der Apotheke kaufen.

 

Quellen:

https://www.zirkulin.de/ratgeber/ringelblume-wirkung-fuer-eine-gesunde-haut

https://de.wikipedia.org/wiki/Ringelblume

https://de.wikipedia.org/wiki/Heilpflanze_des_Jahres

Bild: Madeleine Steinbach – stock.adobe.com

Was steckt hinter Phytotherapie?

Unsere Großmütter haben Kräutergärten angelegt und so mancher erinnert sich noch daran, wie sie Insektenstiche oder eine Verletzung nach einem Radunfall mit Pflanzen behandelten. Die […]

Unsere Großmütter haben Kräutergärten angelegt und so mancher erinnert sich noch daran, wie sie Insektenstiche oder eine Verletzung nach einem Radunfall mit Pflanzen behandelten. Die moderne Phytotherapie aber geht weit über dieses Erfahrungswissen hinaus. Sie basiert auf empirisch gewonnenen Daten, die wissenschaftlich bewertet werden – und das Ergebnis sind hochwirksame Produkte, die nicht allzu viel mit den Hausmitteln der Generationen vor uns zu tun haben. Grundsätzlich geht es bei Phytotherapeutika um Arzneimittel, die man aus Pflanzen oder deren Teilen produziert. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Phytopharmaka als Arzneimittel, „deren wirksame Bestandteile ausschließlich aus pflanzlichem Material bestehen, wie beispielsweise Pflanzenpulver, Pflanzensekrete, ätherische Öle oder Pflanzenextrakte“.

Abzugrenzen ist die Phytotherapie von der Homöopathie oder anderen alternativen Heilmethoden. Ihre Anwendungsgebiete reichen von akuten Entzündungen bis hin zu chronischen Erkrankungen und laut Experten werden die Präparate häufig besser vertragen als nicht-pflanzliche Medikamente. In der Regel beruht die Wirksamkeit auf der spezifischen Kombination mehrerer Stoffe, das heißt, es geht um die Wechselwirkungen, nicht um eine einzelne Komponente. Daher gehört auch die stets gleich bleibende Zusammensetzung zu den Qualitätskriterien von Phytopharmaka – ebenso wie die Sorgfalt beim Anbau, der Ernte und der Extraktion der Wirkstoffe. Und selbstverständlich werden auch die Nebenwirkungen, obwohl diese wie gesagt meist geringer sind als bei chemischen Produkten, genau erforscht.

Apropos Kräutergärten: Unter Kaiser Karl dem Großen mussten Klöster solche anlegen. Unter anderem hatten sie die Verpflichtung, Minze, Schlafmohn, Fenchel und Salbei anzubauen. Heute ist die Vielfalt eine ganz andere und damit eröffnen sich immer wieder neue Einsatz-Möglichkeiten. In der Notfallmedizin hat Phytotherapie keinen Platz, dafür aber in vielen anderen Bereichen. Häufig liefern Pflanzen Stoffe, von denen zu wenig vorhanden ist, oder sie kurbeln bestimmte Funktionen an. Zudem können sie auch gegen Krankheitserreger helfen – gerade in Zeiten von Corona ein wichtiger Aspekt. Phytorelief Protect etwa, eine Extrakt-Kombination aus Granatapfel, Kurkuma und Ingwer, wirkt nachweislich gegen äußere Einflüsse wie Viren und Bakterien, indem sie einen Schutzfilm im Mund entstehen lässt.

 

Quellen:

https://www.schwabe.at/phytotherapie/

https://www.gruenwalder.de/Wissenswertes/Phytotherapie/was-ist-phytotherapie.html

Bild: New Africa – stock.adobe.com

Der Hitze trotzen mit Heilpflanzen

Während der Frühling dieses Jahr eher nasskalt gewesen ist, gab es im Juni die erste heftige Hitzewelle. Schön, wenn man Zeit hat, sich an einen […]

Während der Frühling dieses Jahr eher nasskalt gewesen ist, gab es im Juni die erste heftige Hitzewelle. Schön, wenn man Zeit hat, sich an einen See oder ins Freibad zu legen, in der Wohnung oder im Büro dagegen oft eine Qual. Da hilft nur, viel zu trinken, die Rollläden zu schließen und vielleicht eine Klimaanlage einzuschalten? Nein, auch Heilpflanzen unterstützen dabei, die hohen Temperaturen beziehungsweise deren häufige Folgen einigermaßen gut zu ertragen. Genauer gesagt sind es unter anderem Extrakte aus Melisse, aus Salbei, Minze und Aloe Vera, die eine wohltuende Wirkung in tropischen Nächten oder an Tagen mit Wüstenklima haben. Es ist ein Kraut gewachsen gegen die Hitze!

Beispiel: Aloe Vera. Da diese Pflanze in trockenen Regionen wächst, hat sie eine Strategie entwickelt, um nicht zu „verdursten“. Sie speichert sehr viel Wasser in ihren fleischigen, dicken Blättern – und zwar nicht als reines Wasser, sondern in Form eines Gels, das durch die Vermischung mit Mehrfachzuckern entsteht. Relevant ist vor allem der Inhaltsstoff Acemannan, der auch im Ginseng enthalten ist. Bei der Aloe Vera nennt man diese Kombination eines langkettigen Zuckermoleküls mit einem Eiweiß Aloverose. Weil diese Aloverose der Haut Feuchtigkeit spendet, sind Gele mit Aloe Vera hautpflegend. Zudem kühlen sie und lindern Entzündungen. Ideal also auch bei einem Sonnenbrand.

Bei der Minze ist das in ihr enthaltene Menthol entscheidend für die wohltuende Wirkung. So kann Minzöl gegen Spannungskopfschmerzen eingesetzt werden, unter denen viele Menschen gerade bei großer Hitze leiden. Hierbei spielt vermutlich auch der Akupunktureffekt eine Rolle, wenn man das Öl auf die Stirn und in die Schläfen einmassiert. Das Menthol kühlt zudem auf der Haut, jedoch nur in relativ geringer Menge. Öle und Salben mit Minze sollten daher sparsam aufgetragen werden, denn ansonsten wärmen sie eher. Für Kinder sind sie zudem nicht geeignet.

Salbei ist nicht nur eine beliebte Zutat beim Kochen, es kann in Form von Tee auch die Produktion von Schweiß verringern. Zwar ist Schwitzen eine natürliche Reaktion, mit der sich unser Körper gegen Überhitzung wehrt, gerade in der Nacht ist es ziemlich lästig, wenn einem das Wasser den Körper herrunterinnt. Dann am besten kalten Salbeitee trinken oder die Haut damit befeuchten. Ein wenig Geduld braucht, wer mit Weinlaub gegen seine Venenprobleme vorgehen will. Schmerzen bei großer Hitze die Beine oder schwellen sie an, sollen Produkte mit Weinlaub-Extrakt Abhilfe schaffen. Allerdings dauert es etwa zwölf Wochen, bis das Venentraining Erfolg hat. Schneller kann es beim Einsatz von Cremes mit Melisse gegen Herpes auf den Lippen, für die wir im Sommer anfälliger sind. Dabei sind es die Gerbstoffe der Pflanze, die den die Herpes verursachenden Viren Paroli bieten.

Quellen:

https://www.apotheken-umschau.de/therapie/therapiearten/so-helfen-heilpflanzen-bei-hitze-720357.html

https://blog.soin-et-nature.com/de/mit-pflanzlichen-heilmitteln-der-sengenden-hitze-widerstehen/

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Heilpflanzen: lecker und gesund

Immer mehr Menschen setzen in Sachen Gesundheit auf das seit Jahrhunderten bewährte Wissen über Heilpflanzen. Viele Kräuter eignen sich für Tinkturen oder Umschläge und werden […]

Immer mehr Menschen setzen in Sachen Gesundheit auf das seit Jahrhunderten bewährte Wissen über Heilpflanzen. Viele Kräuter eignen sich für Tinkturen oder Umschläge und werden in dieser Form etwa bei Entzündungen oder Insektenstichen verwendet. Aber auch die Küche lässt sich mit Heilpflanzen, die zudem häufig vor der Haustür wachsen oder sich kultivieren lassen, bereichern. Zuallererst zu nennen sind hier die zahlreichen Tees. Dafür werden einfach einige Blätter der Pflanze mit heißem Wasser übergossen. Nach wenigen Minuten schon ist der Tee trinkfertig – entweder pur oder mit Zucker, Honig oder Zitrone. Geeignet für Kräutertees sind etwa Minze, Salbei, Kamille, Thymian, Zitronenverbene, Zitronenmelisse oder Ringelblume.

Teezubereitungen sind aber nicht das Einzige, was sich aus Heilpflanzen in der Küche zaubern lässt. Auch als Zutaten in Salaten, Soßen und im Pesto bieten sich einige von ihnen an. Sie verleihen den Gerichten einen besonderen Geschmack und fördern zudem die Gesundheit wegen ihres Reichtums an sekundären Pflanzenstoffen, Mineralstoffen und Vitaminen. Beispiel: Bärlauch. Der Verwandte von Schnittlauch, Zwiebel und Knoblauch sollte stets frisch verwendet oder allenfalls kurz mitgegart werden, weil Hitze einen großen Teil seiner segensreichen Inhaltsstoffe zerstört. Beliebt sind Pesto, Quark, Pasta oder Suppen mit Bärlauch, der guttut bei hohem Blutdruck, Störungen der Durchblutung oder der Verdauung sowie bei Fieber oder Kopfweh.

Weitere Optionen für die Herstellung von Kräuterquark oder auch einer Soße zu Pasta sind Rosmarin, Thymian, Salbei oder Basilikum. Diese Pflanzen bereichern zudem in gehackter Form (Rosmarin, Thymian) oder kleingeschnitten (Salbei, Basilikum) so manchen Salat. Sie werden empfohlen bei Problemen mit dem Magen oder Völlegefühl – und sie schmecken und duften einfach so richtig nach Urlaub. Thymian und Rosmarin sowie auch Oregano und Majoran können auch für Grillgerichte eingesetzt werden, wobei sie die beim Grillen gebildeten krebserregenden Stoffe teilweise neutralisieren, wie Analysen ergeben haben. Und schließlich gibt es sogar ein „Lutschbonbon“ direkt aus der Natur: Halsschmerzen werden gelindert, wenn man ein Salbeiblatt langsam zerkaut. Grund dafür sind die ätherischen Öle des Salbeis, die gegen Bakterien, Viren und Entzündungen wirken.

 

Quellen:

https://www.diestadtgaertner.de/blog/mit-kraeutertee-durch-den-advent

https://www.gelbeseiten.de/ratgeber/gl/Heilpflanzen-essen-Mit-diesen-Heilkraeutern-koennen-Sie-kochen

https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%A4rlauch

Bild: karepa – stock.adobe.com

Heilpflanzen als Wohltat für die Haut

Die Haut ist unser größtes Organ und es heißt, sie sei der Spiegel unserer Seele. Ihre zahlreichen „Jobs“ reichen vom Schutz vor Austrocknung und Überhitzung […]

Die Haut ist unser größtes Organ und es heißt, sie sei der Spiegel unserer Seele. Ihre zahlreichen „Jobs“ reichen vom Schutz vor Austrocknung und Überhitzung des Körpers über das Ausscheiden von schädlichen Stoffen bis zur Wahrnehmung von Sinnesreizen. Auf die Epidermis, die äußere Schicht, folgt die Lederhaut und auf diese die Unterhaut. Laufend werden abgestorbene Hautzellen abgestoßen, Pigmentzellen sorgen dafür, dass wir bei Sonneneinstrahlung braun werden, Nervenfasern und Sinneszellen lassen uns Schmerz, Kälte und Wärme empfinden. Eine unvollständige Aufzählung, die zeigt, wie komplex die circa eineinhalb bis zwei Quadratmeter große Haut ist.

Wie jedes andere Organ hat auch die Haut ihre spezifischen Probleme. Wir alle kennen das: kleine Pickel oder auch eine richtig unangenehme Neurodermitis. So mancher bekommt allergisch bedingte Ausschläge etwa nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel und zu viel Sonne führt zu Sonnenbrand. Für all das, aber auch als Vorbeugung von Haut-Irritationen und sogar bei Verletzungen lassen sich verschiedene Heilpflanzen einsetzen. Sie bekämpfen Entzündungen, unterstützen die Regeneration der Haut nach Wunden, verringern Juckreiz und Schwellungen, kühlen oder pflegen. Ein wahrhaft großes „Portfolio“ an segensreichen Wirkungen, das es lohnt, sich näher mit der Apotheke aus der Natur zu beschäftigen.

Und welche Pflanzen helfen der Haut oder verwöhnen sie? Zitronenmelisse blockiert laut Wissenschaftlern Herpes-Viren, bevor sie die Haut befallen können. Man presst die Blätter aus und verwendet den dabei entstehenden Saft. Bei Wunden haben sich Echte Kamille, Aloe Vera und Ringelblume bewährt. Blutergüsse oder auch Prellungen sind eines der Einsatzgebiete von Arnika. Entzündungen der Haut sind mit Hamamelis, der Zaubernuss, oder auch Eichenrinde behandelbar. Neurodermitis lässt sich mit dem Öl der Nachtkerze lindern. Hat man sich einen Sonnenbrand zugezogen, empfiehlt es sich, gerötete oder geschwollene Stellen der Haut mit Rosmarintinktur zu beträufeln. Bei Insektenstichen wendet man das Öl der Pfefferminze oder des Spitzwegerichs an, das beim Drehen der Blätter austritt.

 

Quellen:

https://www.mylife.de/heilpflanzen/haut/

https://www.mein-schoener-garten.de/lifestyle/gesund-leben/hautprobleme-diese-heilpflanzen-helfen-7661

Bild: Sebastian Duda – stock.adobe.com

Heilpflanzen vor der Haustür

Während Medikamente häufig nur einen Wirkstoff haben, sind Heilpflanzen komplexe Kombinationen aus verschiedenen Substanzen. Experten zählen dazu Antioxidantien, Spurenelemente, Vitamine, Mineralstoffe und vor allem die […]

Während Medikamente häufig nur einen Wirkstoff haben, sind Heilpflanzen komplexe Kombinationen aus verschiedenen Substanzen. Experten zählen dazu Antioxidantien, Spurenelemente, Vitamine, Mineralstoffe und vor allem die sogenannten sekundären Pflanzenstoffe. Häufig sind auch die positiven Wirkungen auf die Gesundheit zahlreich, also zum Beispiel nicht auf ein bestimmtes Organ beschränkt. Aber natürlich gilt wie bei Medikamenten, dass man nicht eine beliebig große Menge einer Heilpflanze zu sich nehmen sollte. Zudem ist zu beachten: Wer Heilpflanzen nicht sicher von Giftpflanzen unterscheiden kann, sollte sich von Experten beraten lassen.

Einige Heilpflanzen wachsen praktisch vor unserer Haustür. Dazu gehört etwa der Augentrost, der zur Familie der Sommerwurzgewächse zählt. Wie der Name schon sagt, tut er den Augen gut, und wird zum Beispiel bei Entzündungen der Bindehaut oder Gerstenkörnern eingesetzt. Ein aus Augentrost bereiteter Tee hilft dagegen dem Magen oder auch gegen einen entzündeten Rachen. Sehr bekannt und von vielen angewendet: Baldrian. Dessen Inhaltsstoffe wie ätherische Öle sollen beruhigen und einen guten Schlaf ermöglichen. Nahezu überall wächst die Brennnessel, die gegen Blasenentzündungen, Durchfall oder auch bei Rheuma empfohlen wird. Ebenso häufig findet man Löwenzahn, der den Appetit steigert, gut für die Leber ist und von Rheuma oder Gicht verursachte Schmerzen reduziert.

Eher selten ist der Frauenmantel, der Menstruationsbeschwerden verringern soll und dem eine stärkende Wirkung auf das Bindegewebe nachgesagt wird. Johanniskraut setzt man unter anderem gegen Angstzustände ein, weil es die Neurotransmitter-Balance reguliert. Auch Schafgarbe hat diverse positive Wirkungen – etwa auf einen entzündeten den Magen-Darm-Trakt oder bei Infektionen und Verletzungen der Haut. Letztere sind auch ein Einsatzgebiet von Spitzwegerichoder Kamille, die darüber hinaus bei Erkältungen oder Verdauungsproblemen und vielem mehr verwendet wird.

 

Quelle:

Heimische Heilpflanzen: Die stärksten Gewächse und ihre Wirkung

Bild: Wolfilser – stock.adobe.com